Pressemitteilung vom 27.11.2015

Raise your voice!
Einrichtung einer öffentlichen Alarmliste gegen rassistische und faschistische Angriffe

Um den immer häufigeren und heftigeren Angriffen auf Refugees und ihre Unterstützer_innen einen starken und koordinierten Protest entgegenzusetzen, hat die Basisdemokratische Linke eine öffentliche SMS-Alarmliste initiiert. Über diese wird nach rassistischen Übergriffen so schnell wie möglich für Gegenaktionen mobilisiert. Geplant ist, nach jedem Angriff in der Göttinger Umgebung innerhalb weniger Tage – in Solidarität mit den von Rassismus Betroffenen – eine Kundgebung am Ort des Geschehens zu organisieren. Über die Alarmliste soll eine große Zahl von Menschen direkt darüber informiert werden.

Eine Sprecherin der Basisdemokratischen Linken, Hannah Sing, sagt dazu: „Es gilt, massenhaften Protest zu mobilisieren. Immer wenn sich rassistische Gewalt äußert, muss ihr eine starke antirassistische Antwort folgen – die nicht nur Antwort bleibt, sondern den menschenverachtenden Kräften deutlich zeigt, dass sie immer und überall mit Widerstand zu rechnen haben. Uns geht es darum, zu verdeutlichen, dass jede Person im Kampf gegen Rassismus und Faschismus zählt. Dementsprechend lautet unser Motto: Raise your voice! Tragt euch ein und werdet in eurem Rahmen aktiv.“

Um auf die SMS-Alarmliste gesetzt zu werden, genügt eine Mail mit der Handynummer an
die Adresse alarmliste_goe[ät]autistici.org; andere persönliche Daten sind nicht erforderlich. Aktuelle Informationen werden über den Blog alarmlistegoe.noblogs.org verfügbar gemacht. Damit soll ein Rahmen geschaffen werden für gemeinsame Aktionen, koordiniertes Handeln und die schnelle Verbreitung von Informationen.

Wie dringend nötig es ist, die Ablehnung rechter Hetze auf eine praktische Ebene zu heben, zeigt sich längst auch in Göttingen und Umgebung: In Adelebsen will der bekannte Neonazi Mario Messerschmidt zurzeit eine nationalistische Bürgerinitiative auf die Beine stellen; in Heiligenstadt kommen bereits jetzt jeden Sonntag Nazis und rechtsoffene Bürger_innen zusammen, um unter dem Motto „Ein Licht für Deutschland“ für noch weitere Asylrechtsverschärfungen zu demonstrieren; in Bischhagen zündeten Unbekannte eine geplante Refugee-Unterkunft an; auf dem Erntefest in Witzenhausen wurden Refugees und Unterstützer_innen in aller Öffentlichkeit körperlich angegriffen; in Salzhemmendorf warfen Faschist_innen einen Brandsatz in eine bewohnte Refugee-Unterkunft. Nur durch solidarisches Zusammenwirken lässt sich die wachsende Bedrohung eindämmen. Das zu erreichen, Widerstand zu etablieren – dazu wollen wir mit der Alarmliste einen Beitrag leisten.

Wir rufen alle engagierten Menschen auf, sich einzutragen und zu einer dauerhaften und breiten antifaschistischen Organisierung beizutragen.