Was tun?

Alarmliste! Wir werden handeln

Eine weitere Verschärfung der Lage ist zu befürchten.

Die „Nein zum Heim“-Initiativen schießen förmlich aus dem Boden, der braune Mob versammelt sich vielerorts vor Geflüchtetenunterkünften und es finden nächtliche Brandanschläge auf von Refugees bewohnte Wohnhäuser statt. Auch die unmittelbare Umgebung Göttingens bleibt von diesen menschenverachtenden Ausschreitungen nicht verschont: In Adelebsen wurden vor einer Unterkunft Nazi-Parolen gerufen, in Witzenhausen wurden Geflüchtete auf einem Stadtfest von mutmaßlichen Neonazis angegriffen. In Bischhagen wurde eine geplante Unterkunft durch einen Brandanschlag unbewohnbar gemacht. Es lässt sich ganz klar beobachten: Nazis und rechts gesinnte Bürger*innen werden immer aggressiver.

Eine weitere Verschärfung der Lage ist zu befürchten!

Der rechten Mobilisierung und Propaganda gilt es entgegenzutreten und einzuschreiten, nicht erst – aber besonders, wenn das Leben von Refugees bedroht wird. Wir wollen nicht hilflos zusehen, sondern unter gegeben Umständen planvoll und gemeinsam agieren.

Was sind unsere Handlungsperspektiven?

Wir haben gemeinsam mit Einzelpersonen, antirassistischen Initiativen und Organisationen einen Plan ausgearbeitet, wie wir im Falle von weiteren nächtlichen Einzelangriffen oder rassistischen Mobilisierungen in der Region um Göttingen aktiv werden. Ziel ist es, im Notfall breite öffentlichkeitswirksame und solidarische Aktionen zu stellen, planvoll vorzugehen und unsere Kräfte gegen rechte Gewalt zu bündeln. Wir müssen gemeinsam unsere Solidarität mit den Geflüchteten und den antirassistischen Initiativen vor Ort sowie unseren Widerstand gegen rassistische Gewalt zum Ausdruck bringen. Wir wollen dabei nicht stellvertretend oder bevormundend, sondern anknüpfend an die antirassistische Arbeit vor Ort und bestärkend handeln.

Deshalb wurde sich auf folgende Handlungsweisen geeinigt: Was wir tun werden:
A) Szenario: Einzelanschläge

Im Falle eines nächtlichen Brandanschlages werden wir eine breite, große Kundgebung am Ort des Geschehens abhalten. Diese findet am Samstag nach dem Ereignis statt. Wichtig ist dabei, den Kontakt zu den Flüchtlingsunterkünften und den Pro-Flüchtlingsinitiativen vor Ort herzustellen. Wir wollen die Menschen dort unterstützen und gleichzeitig zeigen, dass es unsere gemeinsame Verantwortung ist, uns gegen rassistische, rechte Gewalt zu stellen und so viele Menschen wie möglich aus Göttingen solidarisch auf die Straße zu bringen.
Außerdem werden in Göttingen unmittelbar nach dem Anschlag öffentlichkeitswirksame Aktionen stattfinden, um auf diese Vorfälle aufmerksam zu machen, sowie für die Kundgebung am Samstag zu mobilisieren. Wir treffen uns dann um 18 Uhr am Gänselliesel.

B) Szenario: rassistische Mobilisierung

Bildet sich ein rassistischer Mob vor einer Flüchtlingsunterkunft, wie z.B. im sächsischen Freital, geht es in erster Linie darum, diesem mit Vielen kraftvoll und entschlossen entgegenzutreten. Kurz: Wir müssen Masse stellen gegen ihren Hass, bis sie endlich begreifen: Hier
gibt es keinen Platz für rechtes Gedankengut und menschenverachtende Praktiken! Es gibt eine öffentliche Alarmliste via Telefon, die es uns ermöglicht, gemeinsam, zahlreich und koordiniert anzureisen und gegen diese fremdenfeindlichen Aktionen zu protestieren.
Um den rassistischen Mobilisierungen darüber hinaus entgegenzuwirken, ist es wichtig, uns über die Gesamtsituation von Geflüchteten und ihrer Lage in den Sammellagern und Unterkünften innerhalb der Region zu informieren. Dafür wird es einen Anwohner*innenflyer geben, um der rassistischen, rechten Argumentation ihre Grundlage zu entziehen. Außerdem erarbeitet das Bündnis gegen Rechts einen weiteren Infoflyer, der die Anzeichen rassistischer Mobilisierung erläutert und Handlungsoptionen, dieser entgegenzutreten, vorstellt. Diese gilt es vor Ort zu verteilen.

Was tun, wenn‘s brenzlig wird? Die Alarmliste und der Blog

Wenn du Teil dieses antifaschistischen Widerstands sein willst,
dann trage dich in die öffentliche Alarmliste ein, wo du im Falle eines Anschlags oder Übergriffes via SMS sofort benachrichtigt wirst, sowie Infos erhältst, wann und wo die vereinbarten Aktionen stattfinden. Außerdem gibt es Infos, wie die Anreise koordiniert wird. Dazu sende eine Mail mit deiner Handynummer – gerne auch verschlüsselt an: alarmliste_goe[ät]autistici.org
Aktuelle Infos gibt’s hier auf dem Blog.

Wichtig ist weiterhin: Sag deinen Freunden und Freundinnen Bescheid und verbreite unseren Plan. Schreibt‘s an jede Wand! Gemeinsam stark gegen Rassismus und Faschismus. Immer und überall!

mail to: alarmliste_goe[ät]autistici.org