Das Göttinger Tageblatt schreibt am 8.1.2016:
Hakenkreuze und Runen an Hauswand
Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag ein als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenes Wohnhaus in Westerode mit einem Hakenkreuz und SS-Runen beschmiert. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, teilte ein Sprecher mit.
Westerode. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hätten die Täter die verbotenen Symbole in einer Größe von rund 80 Zentimetern mit Farbe auf eine zum Kirchweg zeigende Wand eines zweigeschossigen Fachwerkhaues gesprüht, sagte ein Sprecher der Polizei. In das derzeit leerstehende Haus an der Westeröder Straße sollen nach derzeitigen Planungen demnächst acht Flüchtlinge einziehen.
Vor diesem Hintergrund geht die Polizei von einer fremdenfeindlichen Motivation aus. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung eingeleitet.
Da das Gebäude direkt an der Hauptdurchfahrtsstraße des Ortes liegt, hoffen die Staatsschützer, dass Autofahrer, Passanten oder auch Anwohner die Farbschmierer möglicherweise bei Vorbereitungen zur Tat oder der Ausführung selbst beobachtet haben könnten. Auch weitere Hinweise nimmt die Polizei entgegen.
„Volksverhetzende Schmierereien kann und wird die Polizei, gerade in der aktuellen Situation, in der vielen geflüchteten Menschen bei uns Unterkunft geboten wird, nicht dulden“, fand Uwe Lührig, Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen unmissverständliche Worte. „Unsere Willkommenskultur darf nicht durch einzelne, die zu solchen Mitteln greifen, untergraben werden.“ Die Aufklärung solcher Taten und die Ermittlung der Täter habe für die Polizei eine hohe Priorität.